(2019) „GRENZEN ÜBERSCHREITEN. 500 JAHRE REFORMATION IN HERMANNSTADT/SIEBENBÜRGEN – 70 JAHRE PROTESTANTISCH-THEOLOGISCHES INSTITUT“ (Internationale wissenschaftliche Konferenz)

 

Hier finden Sie den Artikel zu der Tagung: Artikel_Hermannstädter.pdf (220 Downloads )

 

Aus Anlass zweier Jubiläen (500 Jahre Rezeption reformatorischer Flugschriften in Hermannstadt, 70 Jahre protestantische akademische Theologie in Rumänien) veranstaltet das Departement für Geschichte, Kulturerbe und  Protestantische Theologie an der „Lucian Blaga“ Universität Hermannstadt vom 31. Oktober bis zum 3. November 2019 eine Forschungstagung zum Thema:

 

„GRENZEN ÜBERSCHREITEN.
500 JAHRE REFORMATION IN HERMANNSTADT/SIEBENBÜRGEN – 
70 JAHRE PROTESTANTISCH-THEOLOGISCHES INSTITUT“

 

Protestantische Theologie im Zeitalter der Medienrevolution – sowohl im 16. Jahrhundert als auch in der Gegenwart – und damit die Möglichkeiten, sowohl Disziplinen, Mentalitäten als auch geographische und politische Grenzen zu überschreiten und Impulse zu neuen Diskursen aufzunehmen und auszutauschen, sollen im Rahmen dieser interdisziplinären, komparatistischen Tagung behandelt, neueste Forschungsergebnisse ausgetauscht und im internationalen Diskurs weiterentwickelt werden. Dabei werden – vor dem Hintergrund der ökonomischen, kulturellen und geistesgeschichtlichen Beziehungen (Bergbau, Handel, rechtspolitische Kultur, Humanismus) – für das 16. Jahrhundert innerhalb von drei Panels „Anfänge und Kommunikation reformatorischer Ideen“„ihre Auswirkung auf Bildung und Gesellschaft“ sowie „weiterwirkende Impulse“ in den Mittelpunkt gerückt. International renommierte, den Forschungsdiskurs bestimmende Forscherinnen und Forscher werden zusammen mit den ebenfalls international rezipierten, führenden regionalhistorischen Expertinnen und Experten anstreben, anhand des siebenbürgischen Paradigmas die internationale Reformationsgeschichtsforschung methodisch weiterzuentwickeln.

Die Reformation erfasste im 16. Jahrhundert etwa zwei Drittel der Wohnbevölkerung  Siebenbürgens. Die aus der Reformation hervorgegangenen historischen Kirchen (Lutheraner, Reformierte, Unitarier) konnten in der verfassungsrechtlich abgesicherten „Pionierregion der Religionsfreiheit“ (Landtag 1595) trotz wechselnder politischer Begünstigungen weitgehend friedlich nebeneinander existieren. Vor dem Hintergrund des „Eisernen Vorhangs“ konnte auf der Basis des Kultusgesetzes von 1948 in der Rumänischen Volksrepublik 1948/49 erstmals ein landeseigenes, für alle diese protestantischen Konfessionen gedachtes Hochschulstudium verwirklicht und das Vereinigte Protestantisch-Theologische Institut mit Universitätsgrad, zunächst mit Sitz in Klausenburg eingerichtet werden. Auch hier wurden Grenzen überschritten, ethnische, konfessionelle und sprachliche. Internationalität war politisch nur bedingt geduldet bzw. restriktiv gehandhabt. Erst nach 1990 konnten auch geographisch und theologisch die bestehenden Grenzen überwunden und durch internationale Kommunikation, Publikation und Lehraustausch die internationale Kooperation stetig erweitert und gefestigt werden. In diesem Sinne realisiert sich am Departement für Geschichte, Kulturerbe und Protestantische Theologie an der „Lucian Blage” Universität, was im 16. Jahrhundert seinen Anfang nahm.

Mit der internationalen Konferenz und Forschungstagung um diese beiden Pole der Ellipse „Grenzen überschreiten“ erfährt sowohl die über fünf Jahrhunderte Kultur prägende Kraft der Reformation in Siebenbürgen/Rumänien in allen gesellschaftlichen Gruppen und Ethnien besondere Aufmerksamkeit in der internationalen Forschung, und umgekehrt erhebt die Forschungstagung den Anspruch, dem internationalen Forschungsdiskurs durch innovative methodische Anregungen und Fragestellungen vor dem Hintergrund des „siebenbürgischen Paradigmas“ entscheidende Impulse zu verleihen.

Die Tagung wird in deutscher Sprache stattfinden (mit Simultanübersetzung ins Rumänische). 

Programm_Tagung_Reformation.pdf (577 Downloads )

 

Die Tagung wird durch die Hasso-Plattner-Stiftung gefördert.

 

WISSENSCHAFTLICHE PARTNER: 

 

 

 

 

 

 
PARTNER:

EKR
 
FÖRDERER:

 

 
PROJEKTKOORDINATION:
Prof. Dr. Renate Klein (RO)
Prof. Dr. Ulrich Wien (DE)
 
Wissenschaftlicher Beirat:

Prof. Dr. Kenneth Appold (SUA)

Prof. Dr. Paul Brusanowski (RO)

Prof. Dr. Zoltán Csepregi (HU)

Prof. Dr. Irene Dingel (DE)

Prof. Dr. Volker Leppin (DE)

Prof. Dr. Johannes Schilling (DE)

Prof. Dr. Dorothea Wendebourg (DE)

 
„Die Bedeutung der Reformation für die Gegenwart”(Sektion: Studierende/Doktoranden):

 Frank Kraus (DE)